MK Lifetime 02 2020

_GENUSS

Fotos: Thomas Krumm

Von der Politik geht es zum Zuckerrohr als dem unverzichtba- ren Grundstoff zur Herstellung von Rum: Von 180 Arten seien 30 für die Zuckerherstellung geeignet, erklärt Peter Schütte und erinnert an uralte Zeiten, in denen das süße mit metallischem Gold aufgewogen wurde. „Viel Wasser, Sonne und Wärme“ brauchen die bis zu vier Meter hohen Pflanzen. Und dann geht es ans erste Glas: Sehen, Riechen, Kosten sind die drei Schritte zur Annäherung an ein Getränk, das auf faszinierende und intensive Weise auf der Zunge und im gesamten Mundraum expandiert. Peter Schütte erläutert, was den Unterschied macht: Wieviele Jahre reifte der Rum in welchen Bourbon- oder Scotch-Fässern? Waren die Fässer getoastet, also mit einer Holzkohleninnenseite versehen? Stammt der Rum aus einem oder mehreren Jahrgängen? Aus wie vielen verschiedenen leichten bis schweren Reifegraden wurde er komponiert? Wieviel Alkohol und wieviel Zucker enthält er? Thomas Be- ger von Eichelhardts Weinkontor unterstützt Peter Schüttes

Erklärungen zu den unterschiedlichen Destillationsapparaturen mit diversen Schaubildern. Die sieben Rum-Sorten machen parallel dazu deutlich, dass auch der noch eher unerfahrene Gaumen im Laufe dieses vergnüglichen und lehrreichen Abends Favoriten aus dem Angebot auswählt. Und derart vorbereitet kommt als laufende Nummer 8 und als Höhepunkt des Abends der 14 Jahre alte „Ambassador Selection, finished in Pedro Ximenez Barrels, Cask Strength Ron Botucal“ auf den Tisch. Nicht nur der Preis beeindruckt: 219 Euro für 0,7 Liter. Peter Schüttes Urteil ist nachvollziehbar: „Der hat alles, was ich mir von einem Rum wünsche.“ Die Teilnehmer sind offenbar nicht allein mit dem Eindruck, dass sie theoretisch und praktisch einiges mitnehmen können an diesem Abend. „Ich habe heute so viel über Rum gelernt“, freut sich auch Spirituosen-Experte Thomas Beger.

 Thomas Krumm

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